Modernes, leitliniengerechtes Lipidmanagement: Früh auf orale Kombinationstherapien setzen
Veröffentlicht am: 29.10.2025
Ein Fokus-Update der ESC/EAS-Leitlinie Dyslipidämie 2025 bringt neue Impulse für das LDL-C-Management. Es bekräftigt die zentrale Bedeutung einer frühen LDL-C-Senkung und positioniert die orale Kombinationstherapie – insbesondere nach akutem Koronarsyndrom (ACS) – als entscheidenden Weg, um Hochrisikopatient:innen effektiv zu ihren LDL-C-Zielwerten zu führen.
In diesem Artikel erfahren Sie mehr über:
- Die neuen Leitlinien-Empfehlungen zur frühzeitigen, intensiven LDL-C-Senkung („the sooner, the lower, the better“)
- Die Relevanz der unmittelbaren Therapieintensivierung nach akutem Koronarsyndrom (ACS)
- Den Stellenwert kombinierter Therapieansätze zur sicheren und nachhaltigen Zielwerterreichung
- Die praktische Umsetzung der neuen Empfehlungen anhand zweier fiktiver Fallbeispiele
Die Notwendigkeit einer frühzeitigen LDL-C-Senkung
LDL-C gilt als kausaler Auslöser atherosklerotischer kardiovaskulärer Erkrankungen (ASCVD). Jede Absenkung führt zu einer Verringerung kardiovaskulärer Erst- und Folgeereignisse – unabhängig vom Ausgangswert.1,2 Besorgniserregend ist jedoch, dass viele Hochrisikopatient:innen die empfohlenen LDL-C-Zielwerte nicht erreichen (<70 mg/dl bzw. <1,8 mmol/l bei hohem, <55 mg/dl bzw. <1,4 mmol/l bei sehr hohem Risiko). Die daraus resultierende Behandlungslücke birgt ein erhebliches Residualrisiko. Das Focused Update 2025 der ESC/EAS Leitlinie Dyslipidämie reagiert nun mit neuen Empfehlungen und betont die Bedeutung einer frühen und intensiven LDL-C-Senkung.
Paradigmenwechsel im Lipidmanagement: „Strike Early, Strike Strong“
Mit dem neuen therapeutischen Leitsatz „Strike early, strike strong“ vollzieht das Update einen bemerkenswerten Perspektivwechsel: An die Stelle der bislang häufig zögerlichen Eskalation tritt die Forderung nach einer frühzeitigen und intensiven LDL-C-Senkung, um Zielwerte ohne Verzögerung zu erreichen. Besonders nach akutem Koronarsyndrom (ACS) zeigt sich die Dringlichkeit eindeutig: Rund 10 % der Patient:innen erleiden innerhalb von 100 Tagen ein Rezidivereignis.3
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Literatur:
- Mach F et al. Eur Heart J. 2025; ehaf190.
- Ference BA et al. Eur Heart J. 2017; 38:2459–2472.
- Jernberg T et al. Eur Heart J. 2015; 36:1163–1170.
Bildnachweise: iStock/Khanchit Khirisutchalual 2171861431
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