Herz-Kreislauf-Erkrankungen (CVD) zählen zu den häufigsten Todesursachen in Europa1 ist sich die Bevölkerung über das kardiovaskuläre Risiko und CVD bewusst? Eine Umfrage hat sich dieser Frage nun angenommen – mit dem Ziel, die Aufklärungslandschaft wo nötig zu schärfen.
Europa im Jahr 2020: Über 60 Millionen Europäer leiden an einer kardiovaskulären Erkrankung (CVD).1 Das entspricht knapp 13,5 % der europäischen Bevölkerung.2 Allein im Jahr 2020 wurden 13 Millionen Fälle neu diagnostiziert.1 Bedauerlicherweise sind CVD nach wie vor die Haupttodesursache in Europa und für mehr als 10.000 Todesfälle jeden Tag verantwortlich.3
In den 0 Sekunden, die Sie sich schon auf dieser Seite befinden, sind rein statistisch gesehen bereits 0 Menschen an einer kardiovaskulären Erkrankung gestorben.
Im Jahr 2050 wird 1 von 3 Menschen in Europa über 65 Jahre alt sein.
Damit wird die Inzidenz von CVD dramatisch ansteigen.8
Vor dem Hintergrund einer alternden Gesellschaft und der Tatsache, dass das Risiko für CV-Ereignisse mit steigendem Alter zunimmt, kommt der Schärfung des Bewusstseins innerhalb der Bevölkerung eine große Bedeutung zu. Denn ein fehlendes öffentliches Bewusstsein sowie mangelndes Wissen verhindern möglicherweise bei denjenigen, die ein erhöhtes Risiko tragen, lebensrettende Interventionen.
Um spürbare Veränderungen auf dem Gebiet der CVD voranzutreiben, ist ein tiefgreifendes Verständnis der öffentlichen Wahrnehmungen und Verhaltensweisen notwendig. Nur so können Menschen mit erhöhtem Risiko oder Beschwerden dazu gebracht werden, rechtzeitig ärztlichen Rat einzuholen. Und nur so ist es medizinischen Fachkräften möglich, überall in Europa die bestmögliche Versorgung zu bieten.
Um den Ist-Zustand in der Bevölkerung rund um das Bewusstsein zum CV-Risiko und CVD abzufragen, wurde eine europäische Umfrage von Daiichi Sankyo Europe beauftragt.
Mit dem CV Report Europa wurde der Grad des öffentlichen Bewusstseins und der Umfang des Wissens in Bezug auf Herzerkrankungen erhoben. Ziel war es, die in der Öffentlichkeit vorhandenen Kenntnisse auf Bereiche zu untersuchen, die der Verbesserung bedürfen, um Maßnahmen zur Senkung der Krankheitsbelastung durch CVD für die Zukunft anzustoßen.
Die Umfrage wurde von der unabhängigen Forschungsberatung Censuswide durchgeführt. Diese befragte über 6.000 Erwachsene aus fünf europäischen Ländern per Online-Erhebung zu ihrem allgemeinen Wissensstand u. a. in Bezug auf Herzkrankheiten, Risikofaktoren und Symptome, die Bedeutung von Blutdruck sowie hohen Cholesterinwerten und was sie veranlassen würde, ärztlichen Rat einzuholen.
1.206 Deutsche wurden gefragt:
Befragte aller Altersstufen machten sich mehr Gedanken über Krebs und Demenz im Alter als über Herzkrankheiten.
So machten sich mehr als doppelt so viele Befragte häufiger Gedanken über Demenz, und fast dreimal so viele waren besorgter über Krebs- als über Herzerkrankungen.
Doch die Realität sieht anders aus: Denn weit mehr Menschen sterben an einer CVD als an Krebs.4
Etwa 80 % der Patient:innen mit CVD leiden an mindestens einer weiteren Erkrankung,7 wobei Diabetes und Krebs die häufigsten Begleiterkrankungen von CVD sind.8 Eine Sensibilisierung dafür, wie wichtig Veränderungen der Lebensweise für die Prävention von CVD sind, könnte auch dazu beitragen, diese Begleiterkrankungen zu reduzieren.
Ein besseres Verständnis für die Ernsthaftigkeit von CVD, die für die meisten Todesfälle in Europa verantwortlich sind, ist notwendig,
um eine frühzeitigere Umstellung der Lebensweise sowie eine frühe Diagnosestellung und angemessene Behandlung zu gewährleisten.3
6.058 Europäer wurden gefragt:
Weniger als die Hälfte (46 %) aller Befragten wusste, dass Männer ein höheres Risiko für Herzkrankheiten tragen als Frauen. Ganze 40 % glaubten, dass das Risiko für Männer und Frauen gleich hoch ist.
Interessanterweise waren mehr der 18- bis 34-Jährigen (14 %) der Ansicht, dass für Frauen ein höheres Risiko besteht. Dies könnte sich mit einer Zunahme neuartiger Risikofaktoren bei Frauen decken. Denn eine kürzlich durchgeführte Studie ergab, dass Stress am Arbeitsplatz, Schlafstörungen und Abgeschlagenheit, die als neuartige Risikofaktoren für Herzinfarkt und Schlaganfall gelten, bei Frauen stärker zunehmen als bei Männern.9
Fakt ist: Männer verlieren mit 5925 Jahren im Vergleich zu 3219 Jahren pro 100.000 Personen fast doppelt so viele Jahre durch kardiovaskulär bedingte Erkrankungen, Behinderung oder frühen Tod wie Frauen.10
Allerdings haben Frauen, obwohl ihre Inzidenz für CVD niedriger ist als die von Männern, nach akuten kardiovaskulären Ereignissen eine höhere Mortalität und schlechtere Prognose. Diese geschlechtsspezifischen Unterschiede bestehen vor allem bei koronarer Herzkrankheit, Schlaganfall, Herzinsuffizienz und Aortenerkrankungen.11
Eine stärkere Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Unterschiede bei CVD kann die Risikobewertung und die Behandlungs-
strategien verbessern.11
6.058 Europäer wurden gefragt:
Weniger als die Hälfte aller Befragten kannte sowohl ihre Blutdruckwerte als auch ihren Cholesterinspiegel (44 %). 28 % kannten entweder ihren Cholesterinspiegel oder ihre Blutdruckwerte nicht.
Während mit 41 % der befragten Niederländer und 38 % der Engländer der Anteil derer, die weder ihren Blutdruck noch ihre Cholesterinwerte kannten, vergleichsweise hoch war, schnitt Spanien vergleichsweise gut ab: Nur 16 % kannten die beiden Kennzahlen nicht. Deutschland lag mit rund 29 % zwischen diesen Ländern.
Dyslipidämien, insbesondere erhöhte Plasmaspiegel des Low-Density-Lipoprotein-(LDL-)Cholesterins sind einer der Hauptrisikofaktoren für ischämische Herzkrankheit und ischämischen Schlaganfall.12 Hypertonie ist quantitativ der häufigste modifizierbare Risikofaktor für vorzeitige CVD und weiter verbreitet als die anderen Hauptrisikofaktoren wie Rauchen, Dyslipidämie und Diabetes.13
Trotz des Zusammenhangs mit CVD ist das Wissen um hohe erhöhte Cholesterinwerte und Bluthochdruck als Risikofaktoren und um deren Auswirkungen auf die Herzgesundheit erschreckend gering.
Die über 35-Jährigen, bei denen im vergangenen Jahr eines oder mehrere Symptome aufgetreten sind, wurden gefragt:
Mehr als die Hälfte aller Befragten (51 %) suchte keinen ärztlichen Rat auf, nachdem ein oder mehrere Symptome bei ihnen aufgetreten sind.
Im Vereinigten Königreich war der Anteil der Personen, die ärztlichen Rat einholten, am niedrigsten (38 %). Spanier vereinbarten mit einem Anteil von 57 % am ehesten einen Behandlungstermin.
Diese Ergebnisse zeigen insgesamt eine Zurückhaltung und Zögerlichkeit, ärztlichen Rat einzuholen. Zusätzlich zu dieser Scheu verzögerte die COVID-19-Pandemie die Diagnose mangels verfügbarer Gesundheitsressourcen.14
Eine Gesundheitsaufklärung der Allgemeinbevölkerung über die Folgen von verzögertem Handeln oder Untätigkeit könnte dazu beitragen, dass Patient:innen früher diagnostiziert werden.
6.058 Europäer wurden gefragt:
Mit 53 % war der häufigste Grund dafür, keinen ärztlichen Rat einzuholen, dass die Befragten ihre Symptome nicht ernst genug nahmen.
Noch besorgniserregender ist, dass die Befragten ab 55+ Jahren am häufigsten angaben (57 %), dass sie ihre Symptome nicht ernst genug nahmen, um ärztlichen Rat einzuholen. Und das, obwohl sie am stärksten gefährdet sind.
42 % der Befragten gaben als Grund die Annahme an, dass die Symptome sich von selbst bessern würden. Diese Ansicht äußerten Männer häufiger als Frauen (45 % bzw. 39 %).
Diese Zögerlichkeit und Gleichgültigkeit beim Aufsuchen von Ärzt:innen bei kardiovaskulären Symptomen, könnte eine der Ursachen für eine verspätete Diagnosestellung sein.
Diejenigen mit diagnostizierter Herzerkrankung oder mit Diagnose im Freundeskreis oder der Familie wurden gefragt:
Eine Herzerkrankung im Freundeskreis oder der Familie scheint ein entscheidender Treiber dafür zu sein, die Lebensweise positiv zu verändern. Insgesamt 43 % stellten aufgrund ihrer eigenen Erfahrung oder emotionaler Betroffenheit auf eine gesündere Ernährung um.
Außerdem gaben 36 % an, sich mehr zu bewegen, und etwa ein Viertel gab an, Stress reduziert, ein gesundes Gewicht erreicht, das Rauchen aufgegeben und weniger Alkohol konsumiert zu haben, nachdem sie von einer CVD betroffen waren. Zudem gaben 11 % der Befragten an, damit begonnen zu haben, ein Überwachungsgerät oder eine App zu verwenden.
Bei Maßnahmen zur Sensibilisierung für CVD sollte die Bandbreite der emotionalen Betroffenheit durch die Erkrankung in der Öffentlichkeit berücksichtigt werden, um gesundheitsfördernde Verhaltensweisen anzustoßen.
Diese Erhebung offenbart die dringende Notwendigkeit, das öffentliche Bewusstsein für die Risikofaktoren und die Bedeutung der Frühdiagnose zu schärfen. Es bleibt noch viel zu tun, um die Inzidenz CVD zu senken, damit mehr Menschen ihr Leben voll auskosten können.
Der Bericht rückt die folgenden Prioritäten in den Blickpunkt:
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Dieser Bericht wurde im Rahmen der Kampagne We Care for Every Heartbeat erstellt und bewertet einige der wichtigsten Ergebnisse der Erhebung sowie die Unterschiede zwischen den Ländern. Er beleuchtet Bereiche, in denen dringender Handlungsbedarf hinsichtlich Primärprävention, Früherkennung und Sekundärprävention besteht. Daiichi Sankyo hat weder auf diesen Bericht noch auf die Ergebnisse der Erhebung irgendeinen Einfluss genommen.
Referenzen: