Risikofaktor subklinisches Vorhofflimmern: Leitlinien ohne klare Handlungsempfehlung

Veröffentlicht am: 03.02.2025

Zufällig detektiertes subklinisches Vorhofflimmern bringt Behandelnde in ein Dilemma: Soll eine Antikoagulation initiiert werden? Was Studien über das Schlaganfallrisiko in diesen Fällen aussagen und wie die aktuellen Empfehlungen der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie lauten, erfahren Sie hier.

 

Eine Frage der Definition: Device-detektiertes subklinisches VHF

Fortschritte in der kardialen Diagnostik ermöglichen heute ein kontinuierliches Monitoring des Herzrhythmus mittels Schrittmachern oder implantierbarer Kardioverter-Defibrillatoren (ICDs). Bei Trägern solcher Geräte können auch kurze, asymptomatische Episoden von Vorhofflimmern (VHF) entdeckt werden, die konventionellen Methoden häufig entgehen.1

Aber wie unterscheidet sich das Device-detektierte subklinische VHF vom klinischen VHF? Das Expertengremium der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) grenzt die beiden Begriffe folgendermaßen voneinander ab:2

  • Klinisches VHF: symptomatisches oder asymptomatisches VHF, das eindeutig durch ein Elektrokardiogramm (12-Kanal-EKG oder andere EKG-Geräte) dokumentiert ist. Episoden von 30 Sekunden oder mehr können als bedenklich eingestuft werden und eine weitere Überwachung oder Risikostratifizierung für Thromboembolien notwendig machen.2
  • Device-detektiertes subklinisches VHF: asymptomatische VHF-Episoden, die von Geräten zur kontinuierlichen Überwachung erkannt werden. Werden Episoden mit einer Herzschlagfrequenz von ≥ 170 Schlägen pro Minute aufgezeichnet, die mindestens 5 Minuten andauern, spricht man von einer atrialen Hochfrequenzepisode (AHRE).2

AHRE können das Schlaganfallrisiko erhöhen

Aus mehreren Studien geht hervor, dass AHRE das Schlaganfallrisiko erhöhen – auch wenn diese Arbeiten insbesondere bezüglich der Frequenz und der Dauer der AHRE unterschiedliche Definitionen anwenden.1 Ein Beispiel ist die ASSERT-Studie.3 2.580 Teilnehmende mit Schrittmacher oder ICD ohne VHF in der Vorgeschichte wurden für 3 Monate auf AHRE gescreent und anschließend über durchschnittlich 2,5 Jahre beobachtet. Als AHRE wurden Episoden gewertet, in denen die Vorhoffrequenz mindestens 6 Minuten lang bei über 190 Schlägen pro Minute lag.3 Die Ergebnisse:

  • Bei ca. 10 % der Patient:innen waren innerhalb von 3 Monaten AHRE nachweisbar.3
  • In der nachfolgenden Beobachtungsphase über 2,5 Jahre hatten Patient:innen mit AHRE im Vergleich zu Teilnehmenden ohne AHRE
    • ein erhöhtes Risiko für VHF (Hazard Ratio [HR]: 5,56; 95-%-Konfidenzintervall [95-%-KI]: 3,78–817; p < 0,001)3 und
    • ein erhöhtes Schlaganfallrisiko (HR: 2,49; 95-%-KI: 1,28–4,85; p = 0,007).3

Eine weitere Analyse der ASSERT-Studienergebnisse zeigte, dass – verglichen mit Patient:innen ohne AHRE – nur die längsten AHRE-Episoden mit einer Dauer von über 24 Stunden mit einem Anstieg des Schlaganfallrisikos bei Betroffenen verbunden waren.4 Interessant ist auch, dass Schlaganfälle bei AHRE-Patient:innen sowohl in Perioden mit als auch ohne AHRE aufzutreten scheinen.4

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Literatur:

  1. Camm AJ et al. Atrial high-rate episodes and stroke prevention. Europace 2017;19:169–179.
  2. Van Gelder IC et al. ESC Guidelines for the management of atrial fibrillation developed in collaboration with the European Association for Cardio-Thoracic Surgery (EACTS). Eur Heart J 2024;45(36):3314–3414.
  3. Healey JS et al. Subclinical atrial fibrillation and the risk of stroke. N Engl J Med 2012;366:120–129.
  4. Bertaglia E et al. Atrial high-rate episodes: prevalence, stroke risk, implications for management, and clinical gaps in evidence. Europace 2019; 21:1459–1467.

Bildnachweis: Sukan Saythong / iStock 2164728676

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